Die Israelstele - Übersetzung

Eine Abbildung des Textes finden Sie HIER !
Achtung! Große Datei!

Übersetzung
Jahr 5, III. Schemu, Tag 3 unter der Majestät Horus, Starker Stier, jubelnd über die Maat
König von Ober- und Unterägypten Baenre meriamun
Sohn des Ra Merenptah Hetephermaat
der die Kraft vermehrt und das Schwert des Horus erhebt
der starke Stier, der die Neun Bogen schlägt
der seinen Namen in Ewigkeit dauern läßt
Bericht seiner Siegestaten in allen Ländern,
damit alle miteinander erfahren und damit gesehen werde die Vollkommenheit in seinen Heldentaten,
König von Ober- und Unterägypten Baenre Meriamun
Sohn des Ra Merenptah Hetephermaat

Starker Stier, Herr der Kraft, der seine Feinde tötet,
schön auf dem Kampfplatz der Tapferkeit, nachdem der Angriff gelungen ist,
Sonne, die die Wolken vertreibt, die sich über Ägypten befanden,
der Ägypten die Sonnenstrahlen zeigt,
der einen Berg von Erz vom Nacken des Pat-Volkes entfernt,
damit er den Rechit den Atem gibt, die eingeengt waren.
Der Memphis mit ihren Feinden erfreut,
der Tatenen über seine Widersacher frohlocken lässt,
der die Tore von Memphis öffnet, die verschlossen waren,
der seine Tempel ihre Opfergaben empfangen lässt
König von Ober- und Unterägypten Baenre Meriamun
Sohn des Ra Merenptah Hetephermaat

Der eine, der die Herzen Hunderttausender festigt,
indem Atem in ihre Nasen eintritt bei seinem Anblick,
der das Land der Tjemehu zerbricht in seiner Lebzeit,
der ewigen Schrecken in das Herz der Meschwesch gibt,
indem er die Libyer zurückdrängt, die Ägypten betraten.
Großer Schrecken ist in ihrem Herzen Ägyptens wegen,
ihre Voranstürmenden haben ihre Nachhut verlassen,
nicht standen ihre Füße fest, sondern flohen,
ihre Bogenschützen warfen ihre Bogen fort,
das Herz ihrer feigen Läufer machte sich davon,
so das sie ihre Wasserschläuche öffneten, die ausliefen zu Boden,
und ihr Gepäck aufgelöst war und zur Seite geworfen.
Der elende Fürst, der Feind aus Libyen,
war geflohen in der Tiefe der Nacht, ganz allein,
ohne Feder auf seinem Kopf, seine Füße waren nackt.
Fortgeführt waren seine Frauen vor seinen Augen,
weggenommen waren die Mehlvorräte seines Proviants,
und er hatte kein Schlauchwasser, um sich am Leben zu erhalten.
Der Blick seiner Brüder war grimmig, (bereit) ihn zu töten,
der eine bekämpfte seinen Gefährten unter seinen Anführern.
Angezündet wurde sein Zeltlager, so daß es zu Asche wurde,
und all sein Besitz war Unterhalt der (ägyptischen) Truppen.
Als er in sein Land gelangte, war er voller Trauer,
ein jeder, der in seinem Land zurückgeblieben war, war unwillig, ihn zu empfangen.

"Ein Fürst, gestraft vom bösen Schicksal am Federschmuck!",
so sprachen sie alle über ihn, nämlich die aus seiner Heimat
"Er ist in der Gewalt der Götter, der Herren von Memphis,
der Herr Ägyptens hat seinen Namen verflucht!
Meri ist der Abscheu von Memphis,
und so ein jeder Sohn jedes Einzelnen
aus seiner Familie in alle Dauer.
Baenre Meriamun wird seine Nachkommen verfolgen,
ihm ist Merenptah Hetephermaat aufgebürdet als Schicksal."

Er (Merenptah) ist für Libyen zum Sprichwort geworden,
denn eine Generation wird zur nächsten von seinen Siegen sprechen.
"Nicht hat er gegen uns nochmals (so) gehandelt seit (der Zeit) des Ra."
so sagt er, jeder alte Mann, wenn er zu seinem Sohn spricht.

Schlimm ergeht es Libyen!
Sie haben aufgehört zu leben in der angenehmen Weise des Umherstreifens in den Feldern.
Genommen wurde ihre Bewegung an einem einzigen Tage,
die Tjehenu sind zur Ruhe gebracht worden in einem einzigen Jahr.
Seth hat ihren Fürsten den Rücken zugekehrt,
ihre Stammsitze wurden auf sein Wort hin ausgelöscht.
Nicht gibt es die Arbeit des Lastentragens in diesen Tagen,
nützlich ist es, sich zu verstecken, denn geborgen ist man in der Höhle.
Der große Herr Ägyptens ist machtvoll und der Sieg, er gehört ihm.
Wer will kämpfen bei der Kenntnis seines Schrittes?
Töricht und unverständig ist, wer es mit ihm aufnimmt.
Wer seine Grenze überschreitet, weiß, was ihm bevorsteht.

"Was Ägypten anbetrifft", so sagt man,
"seit (der Zeit) der Götter ist es die einzige Tochter des Ra,
und sein Sohn ist es, der auf dem Throne des Schu sitzt."
Nicht kann der Verstand dessen in Ordnung sein, der seine Menschen angreift,
denn das Auge eines jeden Gottes verfolgt den, der nach ihm giert.
"Es wird erreichen die äußerste Grenze seiner Feinde",
so sagen sie, die Beobachter ihrer Sterne
und alle, die ihre Sprüche kennen und nach den Winden ausschauen.

Ein großes Wunder hat sich für Ägypten ereignet!
Der es angriff ist als Gefangener in seine Hand gegeben durch die Pläne des göttlichen Königs,
dem vor Ra Recht gegeben worden ist gegen seine Feinde.
Meri, der böses tun wollte -Frevel gegen einen jeden Gott in Memphis
er ist es, der gerichtet wurde in Heliopolis.
Die Götterneunheit sprach ihn schuldig als Frevler wegen seiner Verbrechen.

So sprach der Allherr: "Gebt das Sichelschwert meinem Sohn, dem Rechtschaffenden, dem Gütigen und Milden
dem Merenptah Hetephermaat, der Memphis beschützt und der für Heliopolis eintritt,
der die Städte öffnet, die verschlossen waren in allen Teilen des Landes,
daß er (wieder) Opfer den Tempeln zuteile, daß er Weihrauch hineinbringen lasse vor den Gott,
daß er die Beamten ihren Besitz behalten lasse und daß er die Bürger ihre Siedler bewohnen lasse."

So sprachen sie, die Herren von Heliopolis über ihren Sohn Merenptah Hetephermaat:
"Gebt ihm die Lebenszeit wie Ra,daß er eintrete für den, der durch jegliches Fremdland bedroht ist.
Überwiesen wurde ihm Ägypten als Anteil der Stellvertretung,
sein ist es in Ewigkeit, damit er die Menschen schütze.
Siehe, man lebt ruhig zur Zeit des Mächtigen, denn der Lebensodem entsteht aus den Händen eines Tapferen,
der Besitz demjenigen zukommen läßt, der ohne Lüge ist, der seine Habgier bezwingt,
der sich um die vom Unrecht Betroffenen müht.
Wer ihn angreift, verliert Besitz und auch seine Kinder.

Dies sagt man über Meri, den elenden Toren, den Feind aus Libyen,
der gekommen war, die Mauer des Tatenen anzugreifen, der ihr Herr ist,
und dessen Sohn auf seinem Thronsitz erschienen ist,
König von Ober- und Unterägypten Baenre Meriamun
Sohn des Ra Merenptah Hetephermaat

Ptah sprach über den libyschen Feind:
"Alle seine Verbrechen sollen gesammelt werden und sich gegen sein Haupt wenden!
Gebt ihn in die Hand des Merenptah Hetephermaat,
daß er ihn ausspeien lasse, was er wie ein Krokodil verschlungen hat!"
Siehe, der Schnellere holt den Schnellen ein,
es gibt einen Herrn, der ihn (Meri) fangen wird, der seine Kraft kennt,
nämlich Amun, der ihn mit seiner Hand fesselt und ihn seinem Ka im südlichen Heliopolis (Theben) übergibt,
König von Ober- und Unterägypten Baenre Meriamun
Sohn des Ra Merenptah Hetephermaat

Große Freude ist aufgekommen in Ägypten und Jubel ist aus den Ortschaften Ägyptens herausgedrungen.
Man erzählt sich von den Siegen, die Merenptah Hetephermaat in Tjehenu errungen hat!
Wie beliebt ist er, der siegreiche Herrscher,
wie erhaben ist er, der König, unter den Göttern!
Wie klug ist er, der Herr des Befehls.
Oh wie angenehm ist es, umherzusitzen, während man redet in fremder Sprache!
Man geht ungehindert hinaus auf dem Weg, keinerlei Furcht ist in den Herzen der Menschen!
Die Festungen sind sich selbst überlassen, die Wüstenbrunnen sind wieder offen,
Boten ziehen hinaus!
Die Zinnen der Festungsmauern liegen ruhig da,erst das Sonnenlicht weckt seine Schläfer auf!
Die nubischen Söldner liegen da im Schlaf, Grenztruppen und Wüstenpolizei sind in den Gefilden, die ihnen zusagen.
Das Vieh der Weide läuft frei umher und keine Hirten durchqueren die Furt des Flusses.
Es gibt kein Rufen, schreiend in der Nacht:
"Rette dich! Sie kommen in einer fremden Sprache!"
Man geht und kommt mit Gesang, es gibt kein Klagen von trauernden Menschen,
die Ortschaften sind wieder besiedelt und wer seine Ernte bestellt, wird davon essen.
Ra hat sich Ägypten wieder zugewandt!
Er ist der Abkömmling, ihr vom Schicksal bestimmter Retter:
König von Ober- und Unterägypten Baenre Meriamun
Sohn des Ra Merenptah Hetephermaat

Alle Fürsten haben sich niedergeworfen und schreien "Frieden!"
Nicht einer erhebt sein Haupt unter den Neun Bogen.
Verwüstet ist Libyen, Hatti ist befriedet,geplündert ist Kanaan mit allem Übel,
genommen ist Askalon, gepackt ist Gezer,
Yenoam ist gemacht zu dem, was nicht ist,
Israel liegt brach, es hat keine Nachkommen,
Syrien ist zur Witwe für Ägypten geworden.
Alle Länder insgesamt, sie sind befriedet, ein jeder, der umherstreifte, der wurde gebeugt
durch König von Ober- und Unterägypten Baenre Meriamun
Sohn des Ra Merenptah Hetephermaat dem Leben gegeben ist wie Ra Tag für Tag.