Nebettaui, Tochter und Gemahlin Ramses II.



Titel: Königstochter, leibliche Königstochter, Königsgemahlin, Große Königliche Gemahlin, Herrin der beiden Länder, Herrscherin von Ober- und Unterägypten

Nebettaui, Herrin der beiden Länder, erscheint an fünfter Stelle der Prinzessinnenlisten von Abu Simbel und Derr und an dritter Stelle der Liste im ersten Hof des Sethostempel in Abydos.


  Nebettaui in Abu Simbel
 

Sie ist außer durch ihr rundplastisches Abbild zu Füßen der linken Sitzfigur Ramses II. an der Fassade des großen Tempels von Abu Simbel noch durch ihr Grab QV 60 im Tal der Königinnen belegt. Aus Koptos stammt ein Karneolamulett (JE 27739) mit der Inschrift Erleuchtet werde für/von Isis mit Lob (?) Osiris Königtochter, seine Geliebte, Nebettaui, gerechtfertigt.
Wer ihre Mutter war, ist nach wie vor unklar. Daß Nebettaui nicht im Kleinen Tempel von Abu Simbel erscheint, spricht dafür, daß sie keine Tochter Nefertaris war, falls man davon ausgeht, daß an dessen Front alle und ausschließlich nur Kinder dieser Königin dargestellt wurden. Als ihre Mutter käme ebenso Isisnofret in Betracht, tendiert man zu der Theorie, daß Ramses II. nur die Töchter, die seine beiden ersten Großen Königlichen Gemahlinnen geboren hatten, in diesen Rang erhob. Das allerdings wirft die Frage nach der Abstammung der Prinzessin Henutmire auf (siehe dort). Da die Quellen zu Nebettaui ausgesprochen spärlich sind, lassen sich keine weiteren Aussagen über ihr Leben treffen. Wann sie verstarb, bleibt ungewiss.

 

  In ihrem ansonsten leeren Grab, das in der koptischen Zeit als Kapelle verwendet wurde, fand sich nur ein Fragment mit ihrem Namen. Reste der Dekoration beeinhalten Sprüche und Szenen aus dem Totenbuch:

Umzeichnung eines Grabreliefs der Nebettaui
nach Lepsius, Denkmäler, 172


 
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